Ein Künst­ler­treff im Natur­bad Sulz

 

Natur­frei­bä­der zeich­nen sich oft durch Kunst im öffent­li­chen Raum aus. Wand­bil­der und Skulp­tu­ren machen die Bäder ein­zig­ar­tig. Im Natur­frei­bad Sulz kann man gleich meh­re­re Kunst­wer­ke fin­den, die neben dem Baden in der natur­na­hen Anla­ge einen Besuch loh­nens­wert machen. Das Natur­frei­bad in Sulz bei Lahr ist ein ein­zig­ar­ti­ges Bad und dies nicht nur durch die idyl­li­sche Lage, ein­ge­bet­tet in Wald und Wie­sen im Sulz­bach­tal. Im Bad fin­den sich zahl­rei­che Kunst­wer­ke, die einen Besuch zu einem klei­nen Kunst-High­light wer­den las­sen.

Im Gas­tro­no­mie­be­reich in der Nähe des Ein­gangs, sitzt genüss­lich eine Frau, das Gesicht der Son­ne zuge­wandt (Abbil­dung 1). Sie wirkt sehr ent­spannt und lädt den Besu­cher ein, sich dazu zu set­zen und die Zeit im Bad zu genie­ßen. Die Skulp­tur schuf der Bild­hau­er Roland Mar­tin. Der 1927 in Tutt­lin­gen gebo­re­ne Künst­ler fer­tig­te eine Viel­zahl von Skulp­tu­ren, Brun­nen, Ste­len, Mosai­ke, Glas­fens­ter und Krie­ger­denk­ma­le. Allein für Baden-Würt­tem­berg schuf er mehr als 80 Arbei­ten im öffent­li­chen Raum. Für sein künst­le­ri­sches Werk wur­de er 2007 mit dem Kul­tur­preis der Stadt Tutt­lin­gen aus­ge­zeich­net.

Spa­ziert man wei­ter in der Anla­ge des Bades, kann man beim Bege­hen der Ste­ge die Berei­che des Bades erkun­den. Neben dem Nut­zungs­be­reich für die Bade­gäs­te mit einem Kleinkinder‑, Nicht­schwim­mer- und Schwim­mer­be­reich, kann man im Rege­ne­ra­ti­ons­be­reich das Zusam­men­wir­ken von Pflan­zen und Tie­ren beob­ach­ten. Kaul­quap­pen, Libel­len, Was­ser­läu­fer und vie­les mehr tum­meln sich an und zwi­schen den ver­schie­de­nen Was­ser­pflan­zen. Wenn man genau hin­schaut, sieht man aber noch ande­re span­nen­de Din­ge, die zwi­schen dem Schilf her­vor­schau­en. Ein Vogel, der Was­ser spu­cken kann, und ein sich dre­hen­des Blech mit Stei­nen, wel­ches sich in der Son­ne spie­gelt (Abbil­dung 2). Es sind zwei Skulp­tu­ren des Künst­lers Johann Röß­ler. Im Auf­be­rei­tungs­be­reich plat­ziert, über­ra­schen die­se nicht nur den Bad­be­su­cher, son­dern haben viel­leicht auch den posi­ti­ven Neben­ef­fekt, dass sie durch Licht­re­flek­tio­nen oder Dreh­be­we­gun­gen Vögel ver­trei­ben. Auch wenn der soge­nann­te Nass­fil­ter wie ein klei­nes natür­li­ches Gewäs­ser aus­sieht, so ist des­sen Funk­ti­on jedoch die Rei­ni­gung des Bade­was­sers. Vögel tra­gen durch ihren Kot uner­wünsch­te Bak­te­ri­en ein und sind daher in die­sem Sys­tem nicht erwünscht. Schließ­lich bleibt noch eine gro­ße, bun­te Schlan­ge zu erwäh­nen (Abbil­dung 3), die ein belieb­tes Klet­ter­ob­jekt für Kin­der ist. Lei­der ist der Name des Erschaf­fers nicht bekannt. Das Mosa­ik- „Unge­heu­er“, kann zwar kein Feu­er spu­cken, aber auf Wunsch sprüht ein Was­ser­strahl aus dem Maul. Nicht nur das Baden selbst, son­dern auch die künst­le­ri­sche Gestal­tung des Natur­frei­ba­des Sulz machen einen Besuch zu einem Erleb­nis. Ein Ter­min, der sich dafür anbie­tet, ist der 15. Mai 2025 zum Tag der offe­nen Tür!

Abbil­dung 1: Skulp­tur des Künst­lers Roland Mar­tin im Gas­tro­no­mie­be­reich des
Natur­frei­ba­des Sulz (Foto © Ant­je Kakus­ch­ke).

Abbil­dung 2: Skulp­tu­ren des Künst­lers Johann Röß­ler im Nass­fil­ter des Natur­frei­ba­des Sulz (Fotos © Ant­je Kakus­ch­ke).

Abbil­dung 3: Mosa­ik-Schlan­ge im Spiel­be­reich des Natur­frei­ba­des Sulz (Foto © Ant­je Kakus­ch­ke).

[Dr. Ant­je Kakus­ch­ke, KLS]

Den voll­stän­di­gen Arti­kel fin­den Sie in unse­rer Natur­bad­In­fo Aus­ga­be 2025